Viele Eltern wünschen sich, dass ihr Kind ein Musikinstrument erlernen soll. Eine großartige Karriere als Musiker wird dabei von den meisten Eltern nicht angestrebt. Musik soll. als pädagogisches Instrument, die Entwicklung des Kindes unterstützen. Allerdings sollte das Kind natürlich selber auch Freude an einem Musikinstrument mitbringen. Es sollte also erst einmal die Frage geklärt werden, ob das Kind eigentlich Lust zum Musizieren hat. Erst dann müssen sich Eltern Gedanken über das passende Musikinstrument machen.
Musikalische Früherziehung – Wann macht es Sinn, ein Musikinstrument fürs Kind anzuschaffen?
Wenn ein Kind sich nicht für das Musizieren oder einfach nur für das gewählte Musikinstrument nicht interessiert, ist es natürlich kontraproduktiv, dem Kind verhasste Musikstunden aufs Auge zu drücken. Schließlich muss der junge Musikant zusätzlich zur Schule und anderen Hobby Zeit zum Üben nehmen. Wenn dies unter Zwang geschieht, wird dem Kind die Freude am Musikinstrument schnell vergehen.
Probieren geht über Studieren – Auswahl eines passenden Musikinstruments
Es ist elementar wichtig, Kinder ganz behutsam ans Musizieren heranzuführen. Viele ambitionierte Programme wurden entwickelt, um Kindern einen Zugang zu verschiedenen Musikinstrumenten zu ermöglichen. So können Schnupperkurse in Musikschulen belegt werden, bei denen die Kinder verschiedene, gängige Musikinstrumente kennen lernen können. Häufig bieten aber auch die regulären Schulen Workshops an, um den Schülern die Musikinstrumente näher zu bringen.
Eltern müssen Vorlieben des Kindes erkennen
Wichtiger als die konkrete Anschaffung eines bestimmten Musikinstruments für Kinder, ist es für die Eltern erst einmal herauszubekommen, welche Art von Instrument es eigentlich sein soll. Ob Blockflöte, Querflöte, Schlagzeug, E-Gitarre, Geige, Konzertgitarre, Kontrabass oder Klavier – Kinder werden jedes Instrument gerne erlernen, wenn es zum eigenen Musikgeschmack passt. Wenn der 7-jährige männliche Spross einer Familie die Gitarrensoli von einer Band wie Led Zeppelin mitpfeifen kann, dann wären für ihn klassische Klavierstunden mit Sicherheit eine Strafe. Mit gesundem Hard-Rock korrespondieren nun einmal nur Musikinstrumente wie Schlagzeug, E-Gitarre und Bass.
Musikgeschmack und -verständnis ändert sich selten
Wenn ein Kind sich einmal für eine Musikrichtung interessiert, so ändert sich dies vielleicht im Laufe seines Lebens, allerdings eher selten in den ersten Jahren der Kindheit. Natürlich wird der Musikgeschmack zum Teil vom Geschmack der Eltern beeinflusst, aber halt nicht immer. Wenn der Sprössling verzückt vor der Hifi-Anlage sitzt und den Violinkonzerten von Anne-Sophie Mutter lauscht, dann ist eine E-Gitarre die falsche Wahl. Da hilft es auch nicht, wenn Papa als eingefleischter Van Halen Fan lieber einen Verstärker als eine Geige anschaffen würde.

Geduld und Zeit – zwei wichtige Faktoren bei der Musikinstrumenten-Wahl
Wer erstmals mit einem Kind in ein Fachgeschäft für Musikinstrumente geht, wird wahrscheinlich erst einmal ratlos vor der Vielzahl der unterschiedlichen Instrumente stehen. Nur Eltern, die sich bereits vor dem Gang ins Fachgeschäft die Zeit genommen haben, eine Vorauswahl zu treffen, werden nicht verzweifeln. Stellt man ein Kind mit klaren Ambitionen zur Rockmusik vor ein Regal mit E-Gitarren, Trommeln und Co., so ist eine klare Reaktion zu erwarten. Steht vor demselben Regal ein Kind, das klassische Musik liebt, so erscheinen in den Augen des Kindes höchstens „???“. Vor dem Regal mit Geige, Flöte und Co. hingegen wird das Kind munter werden. Eltern sollten daher die Geduld aufbringen, sich genau über die Wünsche des Kindes zu informieren, bevor ein Musikinstrumente-Geschäft aufgesucht wird.
Welche Musikinstrumente passen zu welcher Musikrichtung?
Jede Musikrichtung hat einige Musikinstrumente zu bieten, die traditionell gespielt werden. Allerdings sind die Übergänge zwischen den verschiedenen Genres natürlich fließend. Grundsätzlich liefern die verschiedenen Musikrichtungen aber klare Orientierungshilfen für die Auswahl des passenden Musikinstruments. So wird in der Kategorie „Rock und Pop“ auf Schlagzeug, Bass, Gitarre, Saxophon und Keyboard gesetzt, während Jazz hauptsächlich Trompete, Klarinette und Querflöte bevorzugt. Für klassische Musikstücke sind Geige bzw. Violine, Trompete, Querflöte, Klarinette und Klavier die gängigen Musikinstrumente.
Wahl des Musikinstrumentes – geschlechtsspezifisch?
Ein Klischee, dass heutzutage leider immer noch zutrifft, ist, dass Mädchen Klavier spielen und Jungen halt E-Gitarre. Tendenziell landen Mädchen bei den eher sanften Musikinstrumenten wie Geige, Klavier oder Querflöte, während Jungs dem klassischen Gesellschaftsbild entsprechend eher zu Schlagzeug und E-Gitarre greifen. Eltern sollten allerdings dieses Klischee nicht auf Biegen und Brechen bedienen wollen, denn häufig schlagen Kinder aus der Art. Schließlich sind die besten Geiger der Welt männlichen Geschlechts und einige weibliche Rockröhren kennt die Musikbranche schließlich auch. Es heißt also Klischees bei der Wahl des Musikinstruments außen vor zu lassen.
Einsteiger-Musikinstrumente für Kinder – Blockflöte der Klassiker
Das erste Musikinstrument, welches klassischer Weise in jungen Jahren angeschafft und selten geliebt wird, ist die Blockflöte. Ob aus Holz oder Kunststoff – die Blockflöte ist wohl die preisgünstigste Variante eines Einsteiger-Instruments, welches zudem leicht zu erlernen ist. Erfolge werden schnell hörbar, so dass das Kind optimal motiviert wird. „Cool“ ist die Blockflöte allerdings in den Augen der meisten Kinder nicht.
Ab sechs Jahren wird es „cooler“ – die Gitarre
Viele Musikinstrumente erfordern ein gewisses Maß an motorischen Fähigkeiten und kommen daher erst für Kinder ab dem 6. Lebensjahr in Betracht. Dazu zählt auch die Gitarre. Ob akustische oder E-Gitarre – für Kinderhände gibt es spezielle Instrumenten-Größen. Nur drei Akkorde müssen Kinder erlernen, um bereits schöne Melodien spielen zu können.

Die jungen „Wilden“ – richtig austoben am Schlagzeug
Ein Schlagzeug stellt eigentlich eine Kombination aus mehreren Schlaginstrumenten. Die Grundinstrumente stellen eine Snare-Drum, eine Hi-Hat und eine Base-Drum dar. Hinzu kommen dann noch einige Toms und Becken. Beim Erlernen des Schlagzeug-Spiels wird ein regelrechtes Gehirnjogging ausgelöst. Schließlich müssen verschiedene Körperteile im richtigen Rhythmus koordiniert werden. Allerdings benötigt das Musikinstrument relativ viel Platz und gerade leise ist es auch nicht. In der Mietwohnung ist es daher eher unerwünscht, was einen Probenraum notwendig macht.
Klassisch und handlich – die Geige bzw. Violine
Das klassische Musikinstrument Geige zu erlernen, erfordert eine Menge Durchhaltevermögen und Fleiß. Wenn eine Geige angeschafft wird, sollten Eltern also schon relativ sicher sein, dass das Kind langfristig musizieren möchte. Grundsätzlich lassen sich Geigen bzw. Violinen an die körperlichen Voraussetzungen des Kindes anpassen. Damit wird das Instrument allerdings relativ teuer. Kommt hinzu, dass die Geige relativ empfindlich ist. Die Spielweise ist, auch nicht ganz einfach zu erlernen, weshalb viele Kinder frustriert aufgeben.
„Man müsste Klavier spielen können…“ – aber nicht jeder Kinds Sache
Das Klavier ist wahrscheinlich das beliebteste Musikinstrument der Eltern. Wenn diese Vorliebe auch beim Kind vorhanden ist, so erfordert das Musizieren zwar etwas Übung, führt aber schnell zum Erfolg. Allerdings stellt das Klavier hohe Ansprüche an Platz und Finanzen. Zum einen ist das Musikinstrument selbst nicht gerade billig, zum anderen haben auch die notwendigen Klavierstunden ihren Preis.
